21. Februar 2011

N. K. Jemisin - The hundred thousand Kingdoms

Taschenbuch, 398 Seiten
ca. € 8,30
ISBN 978-1841498171

Yeine Darr is an outcast from the barbarian north. But when her mother dies under mysterious circumstances, she is summoned to the majestic city of Sky - a palace above the clouds where gods' and mortals' lives are intertwined.

There, to her shock, Yeine is named one of the potential heirs to the king. But the throne of the Hundred Thousand Kingdoms is not easily won, and Yeine is thrust into a vicious power struggle with a pair of cousins she never knew she had. As she fights for her life, she draws ever closer to the secrets of her mother's death and her family's bloody history.

But it's not just mortals who have secrets worth hiding and Yeine will learn how perilous the world can be when love and hate - and gods and mortals - are bound inseparably.



Was ich denke ...
"The hundred thousand Kingdoms" besticht schon auf den ersten Seiten durch die recht kurzen, überschaubaren Kapitel und die lockere Erzählstimme Yeines. Diese legere Stimmung war auch der Grund, warum ich das Buch vor lauter Verwirrung nicht sofort wieder beiseite gelegt habe. Zum Glück. Denn ist man über diese erste Verwirrung erst einmal hinweg und lässt sich auf die Welt der hunder-tausend Königreiche ein, so bekommt man beste Unterhaltung geboten.

Etwas gewöhnungsbedürftig an N. K. Jemisins Erstling ist wahrscheinlich, dass Yeine ihre Welt nicht in einem Zug erklärt, sondern die Informationen immer wieder zwischen Ausschnitten der gerade stattfindenden Handlung einfügt. Dabei wendet sie sich auch des öfteren mit direkten Worten an den Leser und gibt - unter anderem übere ihre eigene Erzählung - Wertungen ab. Zeitsprünge und fragmentartige Erinnerungen sind das um und auf dieses Buches.

In Sky, der Stadt des Herrschers über die ganze Welt, werden die Kinder der Götter in menschlichen Körpern gefangen gehalten. Auch Nahadoth, der Gott der Nacht, ist unter ihnen. Besonders seine Figur ist schwer zu erfassen und gerade deshalb unglaublich faszinierend. Am Tag muss Nahadoth wie ein Mensch leben, doch des Nachts zeigt sich seine wahre Natur. Wie Yeine ist es mir als Leserin schwer gefallen, Nahadoth einzuschätzen. Ich war mir bis zuletzt nicht ganz sicher, wie er zu Yeine und den ganzen Ereignissen steht.

Auch bei Yeine fällt eine solche Einschätzung anfangs schwer, was in ihrem Fall aber vielmehr daran liegt, dass im Laufe der Kapitel immer mehr über sie zu Tage gefördert wird, das mir ihr überhaupt nicht zugetraut hätte.

So ähnlich ist das auch mit der Handlung selbst. "The hundred thousand Kingdoms" beinhaltet so viel mehr als im Klappentext steht. Bis Seite 20 ist eigentlich schon alles passiert, was man sich ursprünglich von dem Buch erwartet, und dann taucht Yeine in eine neue Welt ein, die den Leser auf jeder Seite überrascht, schockiert und fasziniert. Erst am Ende wird alles völlig klar, weshalb ich dazu kein weiteres Wort verlieren werde.

"The hundred thousand Kingdoms" zeichnet sich außerdem durch eine über die gesamten 400 Seiten bestehende subtile Spannung aus, die unterschwellig hinter jedem Satz mitschwingt. Was den Schwierigkeitsgrad des Englisch angeht, so ist "The hundred thousand Kingdoms" meiner Meinung nach nicht für Anfänger in Sachen "auf Englisch lesen" geeignet - da gibt es mit Sicherheit leichter zu verstehende Bücher. Das Buch ist außerdem bereits auf Deutsch unter dem Titel "Die Erbin der Welt" erschienen.


Bewertung
4 solide Blümchen für einen High-Fantasy-Roman, auf den man sich erst einlassen muss. Großartig konzipiert, mit nicht wenig politischen Intrigen, versteht es die Autorin, die Spannung aufrechtzuerhalten ohne groß einen Zirkus zu veranstalten.






The Inheritance Trilogy

"The hundred thousand Kingdoms" ist das erste Buch der "Inheritance Trilogy". Da aber der zweite Teil "The broken Kingdoms" (dt. "Gefährtin des Lichts") und auch der geplante dritte Teil jeweils eine andere Protagonistin haben, kann das Buch auch als alleinstehend betrachtet werden.

2 Kommentare:

Johanna hat gesagt…

Was mich an diesem Buch begeistert hat war einfach Nahadoth. Dieser undurchsichtige Charakter und diese Anziehungskraft, die Jemisin ihm verliehen hat. Wahnsinn!
Im zweiten Teil gibt es wieder so einen Charakter, über den man einfach alles erfahren möchte, aber sie schafft es immer nur so wenig rauszulassen, dass man einfach weiterlesen muss und man ist trotzdem nicht enttäuscht.

Ich lese ja eigentlich wenig, leider, deshalb heißt das bei mir eher wenig, aber ich war schon lange nicht mehr so begeistert von einem Buch. ^^ Natürlich ist es kein Meisterwerk in dem Sinne, aber es hat einfach Charme!

Man merkt ja, dass ich begeistert war. Und jetzt warte ich auf den 3. Teil, nur leider wird es noch etwas länger dauern, bis der kommt. :D

Viele Grüße,
Johanna

StefanieEmmy hat gesagt…

Hallöchen liebe Johanna :)

deine Begeisterung merkt man tatsächlich ein wenig ;) Nahadoth war wirklich das beste an dem Buch, man weiß einfach bis (fast) zum Ende nicht, wo der üerall mitgemischt hat und was seine Motive sind.
Jetzt hast du mir richtig Lust auf den zweiten Teil gemacht :D Muss ich wohl bald mal lesen :D