20. November 2010

Nicolas Barreau - Das Lächeln der Frauen

Gebunden mit Schutzumschlag, 334 Seiten
€ 18,00
ISBN 978-3851791440

Es gibt keine Zufälle! Davon ist Aurélie, die nach dem Tod ihres Vaters dessen Restaurant Le Temps des Cerises übernommen hat, überzeugt. An jenem verhängnisvollen Montag im November, als Aurélie so unglücklich ist wie nie zuvor, fällt ihr in einer Buchhandlung ein Roman mit dem Titel Das Lächeln der Frauen ins Auge. Verwundert stößt sie auf einen Satz, der auf ihr eigenes kleines Restaurant verweist.

Nach der Lektüre der ganzen Geschichte will Aurélie plötzlich nicht mehr sterben. Eines aber will sie unbedingt - den Autor dieses Romans kennenlernen, der ihr, davon ist sie überzeugt, das Leben gerettet hat, ohne dies auch nur zu ahnen. Sie möchte sich bedanken und ihn in ihr kleines charmantes Restaurant einladen, das er ja offensichtlich bereits zu kennen scheint. Doch ihr Wunsch erweist sich als schwieriges, ja fast unmögliches Unterfangen. Alle Versuche, mit dem scheuen Autor über seinen französischen Verlag in Kontakt zu treten, werden von dem bärbeißigen Lektor André abgeblockt, der ihre enthusiastischen Briefe nur widerwillig weiterleitet.

Doch Aurélie gibt nicht auf, und als eines Tages tatsächlich eine Nachricht von dem zurückhaltenden Schriftsteller in ihren Briefkasten flattert, kommt es zu einer ganz anderen Begegnung, als sie es sich vorgestellt hat ...


Wer schon einmal einen Barreau gelesen hat, weiß wie das ist: In erster Linie einmal romantisch, darüber hinaus aber auch äußerst witzig und amüsant, ein kleines Verwirrspiel darf auch nicht fehlen ebenso wenig wie das Pariser Flair, das Nicolas Barreau in jedem seiner Romane zum Leben erweckt.
"Das Lächeln der Frauen" hat all diese Zutaten, die der Autor wie schon in seinen Vorgängerwerken "Die Frau meines Lebens" und "Du findest mich am Ende der Welt" in gewohnt leichthändiger, luftiger Manier zu einem großen Ganzen vermengt, das dem Leser schlicht auf der Zunge zergeht.

Zum ersten Mal wählt Barreau hier zwei Erzählperspektiven, um seine Geschichte an den Leser zu bringen. Abwechselnd kommen Aurélie und André zu Wort.
Aurélie, die Besitzerin eines kleinen (leider fiktiven) Restaurants, wurde gerade von ihrem Freund verlassen. Während eines trüben Spaziergangs stößt sie auf eine Buchhandlung und hält plötzlich einen Roman in der Hand, in dem ihr eigene Restaurant und sie selbst vorkommen. Völlig begeistert von dem Buch hat Aurélie nur noch ein Vorhaben: Sie möchte den englischen Autor kennenlernen und sich bei ihm bedanken.
André ist der Lektor des menschenscheuen Autors Robert Miller und der einzige im Verlag, der je Kontakt zu ihm hatte. Als nun aber sein Chef einen Presse-Besuch des Engländers in Paris fordert, sieht sich André vor einem großen Problem. Robert Miller gibt es nämlich gar nicht.

Sowohl Aurélie als auch André sind sehr leicht zu verstehende, in ihren Gedankengängen nachvollziehbare Charaktere und waren mir deshalb von Anfang an sympathisch. Besonders gut gefallen hat mir auch die Wahl der zwei Erzählperspektiven, wodurch man Einblicke in Aurélies UND Andrés Leben erhält. Außerdem, das sei nur kurz nebenbei erwähnt, schreibt Barreau hier zum ersten Mal auch aus der Sicht einer Frau! Seine bisherigen Protagonisten waren allesamt männlich, und auch wenn ich da natürlich absolut nichts dagegen habe, war es auch äußerst spannend zu lesen, wie der Autor eine weibliche Protagonistin konzipiert.

Neben der Liebe zu Paris schlägt bei Barreau auch immer die Liebe zum Wort und zu den Büchern durch. Das spürt man auf jeder Seite. Und den bücherliebenden Leser freut das natürlich umso mehr. ;-)

Insgesamt ein Buch, das ich gerne an einem Nachmittag mit einer heißen Tasse Tee genossen hätte. Ist einem das nicht vergönnt, so macht das auch nicht viel, denn schon das Lesen des Buches an sich lässt eine entspannte Atmosphäre aufkommen.
"Das Lächeln der Frauen" wird seinem Titel ganz und gar gerecht: Am Ende hat jede Frau (und vermutlich auch jeder Mann - auch wenn männliche Leser hier rar gesäht sein dürften) ein Lächeln auf den Lippen.


Bewertung
Ein zauberhafter, kurzweiliger Roman über die Liebe, den ich nicht nur den Frankophilen unter euch ans Herz legen will sondern besonders auch allen anderen. Ich selbst würde mich nicht gerade als Frankreich-Begeistert bezeichnen, trotzdem habe ich jedes von Nicolas Barreaus Werken verschlungen!
5 Blümchen mehr als verdient:






Herzlichen Dank an den Thiele-Verlag für dieses wundervolle Buch!

6 Kommentare:

Friedelchen hat gesagt…

Das klingt wirklich schön, aber kaufen werde ich es wohl nicht. Mal gucken, ob ich es mir irgendwie ausleihen kann.
Ich bin ja ganz verblüfft, heute mal kein englisches Buch? :-)

StefanieEmmy hat gesagt…

Ha, nein xD Aber keine Sorge, ich hab noch genug englische Bücher zum Lesen hier ;D

Pia hat gesagt…

Hört sich gut an :)

Chrisu hat gesagt…

Freu mich schon drauf!

Cara hat gesagt…

schöööön =)

Bettina hat gesagt…

Bin neugierig auf seine Bücher!!!