23. März 2009

The Fetch - Laura Whitcomb

The Fetch wurde für mich zu einem Must-Read nachdem ich A Certain Slant of Light verschlungen hatte. Und das zweite Buch von Laura Whitcomb hat mir sogar noch um ein Eck besser gefallen als ihr Erstling.

Calder, like every Fetch, had only one name, but he had two ages: his Earth Years numbered nienteen and his Death Years numbered three hundred and thirty. Though it was no excuse for what he would do, for a Fetch, Calder was young.

Und hier noch ein Stück Klappentext über seinen Fehler:

Calder is a Fetch, a death escort, the first of his kind to step from Heaven back to Earth. The first to fall in love with a mortal girl.

Das Mädchen, in das sich Calder verliebt, ist niemand anderer als Anastasia (im Buch kurz Ana genannt), die vierte Tochter von Zar Nikolaus II. und seiner Frau Alexandra. Wer sich ein bisschen in Geschichte auskennt, hat an dieser Stelle sicher schon erraten, um was es in The Fetch hintergründig geht: Die Russische Revolotion von 1917 und die darauffolgende Exekution der Zarenfamilie im Juli 1918 in Jekaterinburg.
Der historisch ziemlich korrekte Hintergrund (ich hab alles haarklein nachrecherchiert ^^) ist auch der Grund, warum mir The Fetch besser gefallen hat als A Certain Slant of Light, das ja mehr oder weniger in der Gegenwart spielt.

Neben Ana und Calder spielen auch noch der Zarewitsch (Thronfolger) Alexej (auf Englisch Alexis) und Rasputin, in der Geschichte ja eher eine zwielichtige Person, eine große Rolle. Dadurch dass Calder aus dem Himmel und in den toten Körper Rasputins klettert, löst er schwerwiegende Folgen im Reich der Verlorenen Seelen, jenen Seelen, die ihrem Fetch aus irgendeinem Grund abhanden gekommen sind, aus. Das gilt es dann natürlich wieder in Ordnung zu bringen und in Zuge dessen reist Calder zusammen mit Ana und Alexis um die Welt (wirklich um die Welt, ganz rum, was Anfang des 20. Jahrhunderts einigen Aufwand bedeutete.

Ana und Alexis sind dabei zwei sehr besondere Kinder. Sie können Calder sehen, sowohl als er noch ein Fetch und damit eigentlich unsichtbar für alle Menschen außer Sterbende ist, als auch während der Zeit, die er in Rasputins Körper auf der Erde wandelt - alle anderen sehen also Rasputin, Ana und Alexis haben ihn aber in seiner eigenen, menschlichen Form vor sich, so wie er vor über 300 Jahren aussah.

"There's something not right about you," said Ana. She wasn't teasing him. She was concerned about what she detected behind his eyes. This made Calder's skin tingle. "You're not telling me something."
She was uncanny. Calder silently prayed she could not see how he had boken his Vows and upset her world and his own.
"You're lonely," sche told him. "It must be hard to pretend all the time."
He felt a wave of sadness, sudden and deep.
"Don't be afraid," she told him. "Everyone has a secret. I'll keep yours."

Die Gemeinsamkeiten zwischen The Fetch und A Certain Slant of Light sind offensichtlich. In erster Linie geht es in beiden um Geister (im weiteren Sinn), dazu kommt die Liebe und natürlich das Rätsel um die Identität und den Kampf mit eben jener, den die Protagonisten in beiden Büchern auszufechten haben. Durch die wiedererlangte menschliche Form strömen im Laufe der Geschichte immer mehr Erinnerungen aus seinem früheren Leben auf Calder ein. Ganz ähnlich wie bei A Certain Slant of Light, wo Helen und James sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzten müssen, um aus ihrer Hölle in ihren Himmel zu kommen.

Was aber nicht heißt, dass es nicht auch Unterschiede gibt. Der wichtigste ist sicher, dass The Fetch viel historischer ist als A Certain Slant of Light, wobei die fantastischen Elemente dies aufwiegen und das Buch sicher nicht als Geschichtsstunde empfunden werden kann.
Außerdem gibt es Unterschiede in der Erzählweise: Helen erzählt in der ICH-Perspektive, während die Geschichte um Calder und Ana von einem auktorialen Erzähler wiedergegeben wird. Beides ist sehr angenehm zu lesen, mit meinem Englisch bin ich sehr gut zu recht gekommen.

Was soll ich da noch sagen?
Beides fantastische Bücher und absolut lesenswert. In meinem Bücherregal bekommen sie einen Ehrenplast, soviel ist sicher. :)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also deine Rezension ist einfach toll...nachdem du ja schon meintest, dass ich The Fetch unbedingt lesen soll, ist es auf meiner Wunschliste noch ein Stück höher gerutscht und jetzt steht es eigentlich beinahe schon an erster Stelle. *seufz* Vielleicht denkt der Osterhase an mich, wennn er mir mein Osternest vorbeibringt ^^
LG, Kari

StefanieEmmy hat gesagt…

Hallo Kari

Herzlichen Dank für den Kommentar :D Guut, dass es ganz hoch gerutscht ist, The Fetch ist ein tolles Buch! Würd mich freuen, wenn du mir dann sagst, wies dir gefallen hat. :)
Oh ja, Osterhase ist immer eine prima Sache. Ich hoffe auch, dass bei mir ein paar Bücher rausschauen, jetzt haben wir grad mal Monatshalbzeit und mein "Buchkapital" neigt sich schon wieder dem Ende zu *seufz* ^^

LG, Steffi